Tag 1

20. Juli 2022: sonnig über 30 Grad, lauer Sommerabend          

Programm

Ankommen

18 Jugendliche und zwei Lehrkräfte der Mittelschule am Inzeller Weg kommen gegen 10.30 Uhr im DAV-Haus Hammer in Fischbachau an und werden bereits von den Autoren Nils Mohl und Pierre Jarawan, der Erlebnispädagogin Christiane Werchau und zwei Mitarbeiterinnen der Internationalen Jugendbibliothek erwartet. Sie starten direkt mit einem gemeinsamen Ankommen im Kreis. Wie lange dauert es, bis alle ihren Namen gesagt haben? 25 Sekunden? 10 Sekunden? Das Spiel macht wach und fördert die Aufmerksamkeit. Bei dem darauffolgenden Fragespiel lernen sich die Teilnehmenden noch ein wenig besser kennen und kommen in Bewegung. „Wer ist gestern vor zwölf ins Bett gegangen?“, „Wer spricht mehr als eine Sprache?“, „Wer spielt gerne Fußball?“, „Wer liest gerne?“ – Platzwechsel!

Pierre Jarawan leitet zur ersten Schreibübung über. In Paaren bekommen die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, sich gegenseitig über ihr Leben zu interviewen und ihr Gegenüber in einem Fließtext wie eine Romanfigur vorzustellen. Dabei soll eine Lüge eingebaut werden, die es für die anderen zu erraten gilt. Wir hören Geschichten von Zombiekatzen und Albträumen, von Räuberjagden, Angst vor der Dunkelheit und dem Grüffelo, von Campingausflügen, Mountainbike-Touren und Frisurexperimenten an den Haaren des Cousins. Was ist wahr, was ist Lüge?

raus!-Logbuch

Nils Mohl stellt der Gruppe im Anschluss das Konzept desraus!-Logbuchs vor. Das Logbuch begleitet uns die ganze Dauer des Camps über. Jede und jeder bekommt ein Zeitfenster, in dem sie oder er für die Dokumentation der Aktivitäten verantwortlich ist und eigene Gedanken, Beschreibungen und Anmerkungen im Logbuch notiert. Immer mit dabei ist die Polaroidkamera, mit der die Tage fotografisch festgehalten werden. Die Bilder werden an einer Wäscheleine angebracht, die sich nach und nach mit Erlebnissen der gesamten Gruppe und unterschiedlichen Perspektiven füllt.

Der Nachmittag startet mit einigen organisatorischen Punkten: Neben dem Führen des Logbuchs sind die Schülerinnen und Schüler auch in der Küche gefragt. Essen Vorbereiten und Aufräumen gehören zum alltäglichen Pflichtprogramm. Bei einem Wikingerschach-Turnier in gemischten Gruppen genießen alle einen entspannten Sommertag.  

Bücher des Tages

Was gehört zu einem Camp? Lagerfeuer natürlich! Genauso lassen wir den Abend ausklingen. Im Vorfeld bekamen alle Teilnehmenden den Auftrag, ein Buch mitzubringen. Sämtliche Bücher werden in einer Bücherkiste gesammelt. In einer allabendlichen Runde werden die Texte kurz vorgestellt. Aus jedem Buch hören wir ausschließlich die Seite 27. Den Start machen Nils Mohl mit seinem just an diesem Tag erschienen Buch „Henny und Ponger“ und Pierre Jarawan mit seinem Roman „Am Ende bleiben die Zedern“. Die Jugendlichen realisieren vermutlich erst jetzt wirklich, wer da vor ihnen sitzt. Dass die beiden tatsächlich Bücher veröffentlichen und Schreiben ihr Beruf ist, finden viele erst einmal erstaunlich. Es folgen Fragen zur Arbeitsweise der beiden Autoren, zu ihrem Werdegang und ihren Erfolgen, zu Inspirationsquellen und Herausforderungen. Dann wird die Reihenfolge der zu lesenden Bücher festgelegt: Wer gerade dran war, wählt das Buch aus, das als nächstes vorgestellt werden soll.

„Henny & Ponger“ – Nils Mohl
„Am Ende bleiben die Zedern“ – Pierre Jarawan
„Das Schicksal der Sterne“ – Daniel Höra
„Freak“ – Rodman Philbrick
„Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ – Joanne K. Rowling
„Lothar Matthäus: Ganz oder gar nicht“ – Lothar Matthäus mit Martin Häusler
„Räuber Hotzenplotz“ – Ottfried Preußler
„Animox: Das Heulen der Wölfe“ – Aimee Carter