Nina

Meine Geschichte (die ersten zwei Kapitel)

Kapitel 1:

Yara fuhr auf Klassenfahrt. Endlich! Sie freute sich schon seit langem darauf. Es ging nach Hellenthal, südlich von Köln in der Eifel. Auf der Fahrt dorthin quatscht sie munter mit ihren Freundinnen, Lara und Mara, über die Zimmeraufteilung. Lara hat nämlich Frau Legia versehentlich belauscht und erfahren, dass komplett neu durchgemischt werden sollte. „Vielleicht haben wir ja Glück und kommen mit netten Leuten in ein Zimmer.“, hoffte Mara. „Solange wir nicht mit Luna, Maggie oder Svenja in ein Zimmer kommen ist noch alles ok.“, fügte Lara hinzu. „Immerhin“, scherzte Yara, „können wir nicht mit den Jungs in ein Zimmer kommen!“ Doch zum Lachen war den Dreien nicht zumute.

Als sie nach ein ein halb Stunden angekommen waren, begann Frau Legia auch direkt mit der Zimmeraufteilung. „So meine Lieben hört ihr mir mal bitte kurz zu!“, rief sie. Die Mädchen warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu. „Ich würde jetzt gerne mit der Zimmeraufteilung anfangen.“, fuhr Frau Legia fort, „Wir werden nämlich losen.“ Protestierendes Gemurmel unterbrach sie. „Also“, versuchte es die Lehrerin noch einmal, „in dieser Box sind die Mädchen und in der hier die Jungennamen.“ Frau Legia hielt zwei kleine Döschen hoch. „Ich werde jetzt die vier Viererzimmer der Mädchen und die beiden Fünferzimmer der Jungs nacheinander ziehen. Julia du schreibst bitte mit,“ sagte sie nun zu einem kleinen braunhaarigen Mädchen mit Stubsnase. Diese kramte nun eifrig in ihrer Tasche, sodass ihre wirren Haare noch unordentlicher aussahen. Luna und Maggie kicherten, wurden jedoch unter dem Blich der Lehrerin sofort wieder still. Diese fuhr nun fort mit ihre Losaktion. Nacheinander wurden die Zimmer zusammengezogen. Als Lara und danach auch noch Mara aufgezählt wurden, bekam Yara doch noch ein bisschen Hoffnung, welche aber sofort wieder zerstört wurde als Julia und Leonie vorgelesen wurden. Svenja bekam das mit und flüsterte es Luna zu, sodass die beiden zu kichern anfingen und auch noch Maggie neugierig wurde. Zu Dritt machten sie sich über Yara lustig, dass diese am liebsten im Boden versunken wäre. Frau Legia war gerade dabei für das dritte Zimmer vorzulesen: „Zimmer drei: Lilli, … Sophia, … Clara, … und … Amelie. Also kommen in Zimmer vier noch die letzten, und zwar Luna, Maggie, Svenja und Yara.“ Oh nein! Das konnte doch nicht wahr sein! Mara und Lara warfen ihr mitleidige Blicke zu. „Du kannst immer zu uns aufs Zimmer kommen.“, versuchte Lara sie zu trösten, „Julia und Leonie haben bestimmt auch nichts dagegen.“ Mara nickte zustimmend: „Und auch sonst können wir immer was gemeinsam machen. So wie immer!“ Yara lächelte dankbar. Es war nur leider nicht das gleiche mit Mädchen, die nur sich selbst mögen und ihren besten Freundinnen zusammen zu schlafen.

Gemeinsam gingen sie aufs Zimmer und verabschiedeten sich auf später. Yara blieb vor der Zimmertür stehen. Sie musste einmal tief Luft holen bis sie genug Mut hatte, um hineinzugehen. Dort packte sie erst ihre Sachen aus, nicht ohne von Luna, Maggie und Svenja geärgert zu werden, und schaute dann aus dem Fenster. Ihre Wut verflog sofort: die Aussicht war wunder schön! Es erinnerte sie auch daran, dass sie noch eine Verabredung mit ihren Freundinnen hatte …

Kapitel 2:

Nach dem Mittagessenmachten sie eine Rallye. Frau Legia erklärte: „Jedes Zimmer bekommt von mir einen Fragebogen. Darauf sind ein paar Rätsel über die Gegend hier, die ihr als Gruppe lösen müsst. In zwei Stunden treffen wir uns wieder hier. Wer schon schneller fertig ist, kann auf dem Beachplatz Volleyball spielen oder zu mir in den Gruppenraum kommen. Dort bin ich die ganze Zeit, so dass ihr bei Fragen auch zu mir kommen könnt.“ „Kann Yara nicht noch mit uns mitkommen?“, fragte Lara. Luna, Maggie und Svenja nickten. „JA, dass wäre doch eine gute Idee.“, fügte Maggie da auch schon hinzu. Die Lehrerin lächelte: „Ich habe mit schon gedacht, dass ihr das fragt, aber nein, ich habe das extra so gelassen, damit ihr euch mal besser kennenlernt.“ Yara schluckte. Einen Versuch war es wert gewesen. Sie lächelte Lara dankbar zu, so dass diese ihr aufmunternd zurück lächelte. Nun machten sich alle auf den Weg. Als sie außer Sichtweite waren fingen sie auch direkt mit ärgern an. „Schau dich doch mal an! Du bist so klein, deine Eltern waren bestimmt Zwerge,“, nervte Maggie. Luna und Svenja lachten gehässig. Damit hatten sie Yaras wunden Punkt getroffen, und das wussten sie ganz genau. Ihre Eltern waren nämlich nach ihrer Geburt verschwunden also könnte das schon sein. Solange man an Magie glaubte …

Von ihren Sticheleien wurde Yara so sauer, dass ihr fast die Tränen kamen. Also machte sie sich einen Plan: „Ich werde den anderen sagen ich muss auf Toilette und laufe dann einfach weg. Sollen sie doch den Ärger bekommen!“ Der Plan nützt aber erst was wenn er auch Realität wird. Also meinte Yara nun: „Geht schon mal weiter, ich muss mal auf Klo.“ „Findest du den Weg denn zurück?“, spottete Luna, „du armes kleines Mädchen!“ Die anderen lachten. Yara tat so als höre sie sie nicht, während es ihr innerlich fast das Herz zerriss.

Nachdem sie also auf Klo war, sie musste wirklich, ging sie normal zurück. Erst als Yara fast angekommen war, schlich sie vorsichtig weiter. Da, da vorne, da waren sie! Nun hieß es leise sein, aber trotzdem genug Abstand zu halten. Oh nein, die Mädchen kamen in ihre Richtung. Und jetzt verhedderten sich auch noch Yaras orangene Locken in den Blättern. „Wo bleibt die Olle denn jetzt?“, maulte Svenja, „Sonst kriegen wir noch Ärger nur, weil sie es nicht auf die Reihe kriegt. Die Mädels kicherten. „Nun mach doch nicht so ne Welle, die kommt bestimmt gleich.“, beruhigt Maggie sie. „Und wenn nicht, kriegt sie was zu hören.“, fügte Luna hinzu. Während sie diskutierten, kamen sie Yara immer näher. Diese hatte endlich ihre Haare von den Blättern befreit. Allerdings gab es nun keinen anderen Ausweg mehr als wegzulaufen. Sie rannte los und hinterließ eine Spur von knackenden und knisternden Geräuschen. Luna wurde daraufhin unruhig. „Was ist das?“, flüsterte sie. „Das ist bestimmt Yara.“, machte Maggie ihr Mut. „Yara, komm raus, wenn du da bist!“ Doch Yara rannte immer weiter. Nach minutenlangem Laufen musste sie plötzlich bremsen. Vor ihr versteckte sich ein kleines Haus zwischen den Bäumen. „Hallo?“, rief sie zaghaft. „Ist da jemand?“