Viviane & Melia

TRIGGER WARNUNG FÜR DIE GANZE GESCHICHTE
Mein Name ist Luna, und jetzt wo die Geschichte von Sara Flinz berühmt ist, möchte ich euch gerne alles ein bisschen genauer erzählen. Ich fange am besten ganz am Anfang an:

Ich ging mit ihr zur Schule, durfte jedoch nur ein einziges Mal zu ihr nach Hause, da ihr Vater, der in einer Psychiatrie arbeitet, sich nach dem Tod ihrer Mutter, in Jessica, eine seiner Patienten verliebte. Jessica durfte zwar nicht aus der Klinik, doch es kam vor, dass sie sich bei ihnen Zuhause versteckt .Und dass ich sie kennenlernte wollte Sara um jeden Preis vermeiden, schließlich gab es einen Grund dafür, dass Jessica in der Klinik war.
Sara hatte lange schwarze Haare und war sehr schlank, so schlank, dass ich immer dachte, dass sie krank wäre, was stritt sie jedoch jedes Mal abstritt.
Ihre Augen waren dunkelgrünrün. Wenn man ihr in die Augen sah, fühlte man sich wohl. Sie waren das Schönste an ihrem Körper. Sie erinnerten mich an ungeschliffene Edelsteine ohne jegliche Fehler. Sie bekam oft Komplimente für ihre Augen. Sie war wirklich außerordentlich schön gewesen…
Generell war Sara eine stille Person, aber wenn man alleine mit ihr war redete sie, dass es kein Halten mehr gab. Oft hatten wir zusammen in einem Café gesessen und uns über Fremde unterhalten, die vorbeigingen.
Auch wenn unsere Treffen häufig und ein schöner Zeitvertreib waren, hatte ich nie das Gefühl, dass ich ihre Freundin war. Sie redete viel, aber nie über das, was sie dachte oder wie es ihr ging, blieb für mich also immer eine Fremde. Ich kann bis heute nicht eines ihrer Hobbys oder ihre Lieblingsfarbe nennen.
Aber ich weiß, dass ihr Leben nicht einfach war, ihre Mutter starb vor ihren Augen. Seitdem war sie verschlossen und redete kaum über ihre Familie. An einem Tag, es war ein Freitag, lud sie mich zum ersten Mal (und auch zum letzten Mal) zu sich nach Hause ein. Wir kannten uns jetzt schon vier Jahre und ich war das erste Mal bei ihr Zuhause.
Sie hatte kein großes Haus, aber es sah süß aus. Die Haustür war in einem dunkelngrün ähnlich wie ihre Augen. Vor der Tür links und rechts standen zwei große Palmen. Genauso exotisch war auch die Inneneinrichtung.
Sie sah mich besorgt an. Ich frage mich immer noch, was sie dachte und warum sie bloß so besorgt aussah. Wir setzten uns auf das schwarze Ledersofa in der Ecke eines Raums und sie holte uns Getränke und Snacks. Als ich gerade in mein Kuchen Stück beißen wollte, hörte ich einen Schrei. Er kam aus dem Regal, das neben uns stand.
Sara nahm mir den Teller mit Kuchen aus der Hand und zog mich sanft, aber bestimmt, aus dem Zimmer. Hinter uns schloss sie die Tür ab und nur wenige Sekunden später hörte ich kratzende Geräusche an der Tür.
„Sara, Liebes, öffne doch die Tür für mich, ich werde mir etwas zu trinken holen.“ Daraufhin war ein schreckliches Lachen zu hören. Ich war mir sehr sicher dass es Jessica wa,r die an der Tür rüttelte und nur jemand ohne Verstand wäre auf die Idee gekommen sie zu öffnen.
Als ich mich zur Seite drehte sah ich Sara mit zitternden Händen eine Träne wegwischen. Sie atmete tief ein und sagte zu mir gewandt: „Wir gehen besser.“
Doch es war zu spät die Tür öffnete sich und Jessica kam heraus:, „ICH SAGTE ÖFFNE MIR DIE TÜR!“ schrie sie. Ihre zwei Zöpfe flogen ihr wie Schlangen um die Ohren, als sie Sara am Hals packte und gegen die Tür drückte. Sara flüsterte: „Renn bitte. Ich will nicht, dass dir was passiert. Renn. „Doch ich konnte wollte nicht: „Ich gehe nicht.“, sagte ich entschlossen und machte einen Satz nach vorne. Jessica schubste mich nach hinten und ich knallte mit dem Genick gegen eine Kante.
Nun konnte ich mich nicht bewegen, doch dass merkte Jessica nicht, denn sie hielt Sara immer noch am Hals, die keuchte.
Jetzt bin ich gelähmt, da ein Teil meines Gehirn beschädigt wurde. Sara keuchte, weinte und schrie und schloss irgendwann ihre Augen. „NICHT EINSCHLAFEN!“ hörte ich Jessica rufen. Sie nahm eine Vase, die auf dem Wohnzimmertisch stand, und schmetterte sie zu Boden.
Sie nahm eine der Scherben und rammt sie in das rechte Auge von Sara. Ich schrie. Sara schrie unendlich laut, Blut lief aus ihrem Auge vorbei an ihren Lippen zu ihrem Oberteil runter.
Ich versuchte etwas zu machen, mich zu bewegen doch es ging nicht.
Noch einmal schrie sie vor Schmerz: als ich sie anschaute waren da statt ihrer schönen, waldgrünen Augen nur blutige Löcher. Blut war überall. Es war sogar bis zu mir rüber gespritzt. Ich sah zu wie meine (im Prinzip) beste Freundin unerträglich litt und konnte nichts tun. Jessica beugte sich zu Sara hinunter und flüsterte in ihr Ohr: „Dein Papa kann dir auch nicht mehr helfen. Und all die Dinge die du ihm erzählt hast… Ich klaue sein Geld? Ich schleiche mich raus? Ich sei gewalttätig? Man sollte mich in der Klinik einsperren? Das seh ich aber anders. Du siehst zu viel Liebes
Jetztnicht mehr. Deine von der Welt geliebten grünen Augen sind nicht mehr.“
Ich unternahm einen letzten Versuch mich aufzusetzen und Jessica zu packen, doch ich spüre meine Arme nicht mehr.
Unter ihrer Jacke zog Jessica einen Skalpell hervor. Mir einer energischen Bewegung griff sie Saras Unterarm und begann etwas mit dem Skalpell zu ritzen: 476.
„Ja, so lang sitze ich schon in diesem Drecksloch. Ehrlich gesagt hast du mir den Aufenthalt nicht gerade angemhemer gemacht.“
Sie holte aus ihrer Frisur zwei Klammern raus und steckte sie in Saras Augen. Wieder ein lauter Schrei.
„Warum machst du das?“, brachte ich heraus. Sie sah mich an. „Wenn du jetzt nicht deinen Mund hältst dann wird das gleiche mit dir passieren.“ Ich zuckte zusammen. Sie ließ Sara los und ging mit schnellen Schritt in die Küche. Ich flüsterte zu Sara: „Sara ich kann mich nicht bewegen, wann kommt dein Vater? Wo ist euer Telefon? Doch sie flüsterte nur: „Es hat keinen Sinn mehr. Ich will sterben..“
Ich weinte immer mehr. „Nein du wirst nicht sterben. Bitte, halt aus. Du schaffst das!“Jessica kam wieder herein, mit einem Messer in der Hand. Sie hob Sara wieder auf und stemmte sie gegen Tür, so dass ihre Füße über dem Boden baumelten. „Jessica…bitte nicht.“ Doch sie beachtete mich nicht und rammte Sara das Messer in ihre Linke Brusthälfte. Sara stieß einen qualvollen Schrei aus. Bevor ihre Stimme erstarb, flüsterte sie mir zu: „Danke Luna, danke für alles. Das hier ist nicht deine Schuld. Ich hab dich …“
Jessica lachte schallend Sie ließ ihren Blick über den Raum schweifen. Bei mir stoppte er. Ein wahnsinniges Grinsen erschien auf ihren blutigen Lippen
Die Klingel schallte durchs Haus und mitten in der Bewegung erstarrte die Mörderin. „ICH BIN WIEDER DA!“, rief eine männliche Stimme. Sekunden später trat ein Mittvierziger, mit Saras Augenfarbe, ins Wohnzimmer. Seine Augen weiteten sich und er rannte zu Saras totem Körper. Viele Tränen hat Saras Vater an dem Tag geweint.
Bis die Polizei ankam platzierte er sein Knie auf Jessicas Rücken und hielt ihren Kopf zu Boden. Ich hielt Sara in den Armen und meine Tränen wuschen Teile des Blutes von ihrem Gesicht.
Bei genauerem Hinsehen sah ich, dass Sara sanft lächelte. „Ich hab dich auch lieb.“, flüsterte ich.

Jessica wurde in eine spezielle Psychiatrie eingewiesen. Genau 476 Stunden später fand man sie, augenlos und mit einer in den Unterarm geritzten Zahl in ihrer Zelle.